Dienstag, 21. Mai 2013

[Kurzrezension:] Die Gräfin wälzt sich im Schnee, Lifestyle Limericks (Erwin Rennert)

(Untertitel: „Deutsche und englische Nonsensgedichte, betreffend gekrönte Häupter, familiäre Missstände, allerlei Kunstfehler und Glück im Unglück“)

Fünfzeilige Kurzgedichte, an deren Ende sich stets eine hämische Pointe findet, oft gespickt mit schwarzem Humor oder subtiler Ironie? Immer her damit, obwohl… in Zukunft besser nicht mehr, wenn der Autor Erwin Rennert heißt.

Rennert hat einige wirklich gute Ideen, diese werden aber auf viel zu viele Gedichte ausgewalzt, nur um genügend Material für ein ganzes Buch zusammen zu bekommen, oder zumindest hat es diesen Anschein.
Sehr oft geht es in den deutsch- und englischsprachigen Fünfzeilern um Untreue, um Leute mit einem unpassenden Ehepartner oder um Frauen, die Diät halten sollten, aber dadurch nur noch mehr essen (Dieses Motiv kommt wirklich erstaunlich oft vor!). Beim ersten Mal kann man ja darüber noch schmunzeln, doch beim vierten Gedicht mit genau demselben Thema wird es etwas langweilig.
Wirklich interessant wird es nur stellenweise, wenn unrealistische Elemente, wie Drachen, in den Limericks auftauchen und dem Leser etwas Neues bieten.

Für das Fazit dieser Kurzrezension überlasse ich Erwin Rennert selbst das Wort, der am Ende seines Buches mit folgendem Limerick doch noch Mut zur Selbstironie bewiesen hat:

„An author was subject to fears
that he’d simply run out of ideas.
He had hoarded a few,
but now no longer knew
where he’d hid them. This moved him to tears.”

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen